Bezug auf die Generationsgerechtigkeit
Nachdem wir uns sowohl Pro- als auch Contra-Argumente für die Lockerung der Schuldenbremse
und deren Folgen und Gefahren betrachtet haben, kommen wir zu folgender Meinung.
In Bezug auf die Generationsgerechtigkeit ist es wichtig, dass der Staat sich nicht zu hoch
verschuldet, damit die nachfolgenden Generationen nicht in finanzielle Bedrängnis kommt.
Dementsprechend ist es unserer Meinung nach von Vorteil, wenn der Staat lediglich Schulden für
Investitionen macht, die zu einer nachhaltigen und lebenslangen Zukunft führen. Unter diesen
Investitionen stellen wir uns das Investieren in das Bildungssystem, in den Klimaschutz, in die
Digitalisierung und in besondere bzw. seltene Krisen, wie ein Krieg oder dergleichen, vor. Für uns
ist zudem die Lebensqualität, die Wettbewerbsfähigkeit und das Verhindern einer hohen Inflation
von großer Bedeutung. Uns ist zwar bewusst, dass der Staat nicht immer auf alles achten kann und
das Beste für die zukünftigen Generationen unternehmen kann. Jedoch wünschen wir uns, dass
nicht nur die immer kleiner werdende junge Generation allein für den Schuldendienst zuständig ist.
Sicher, die ältere Generation hat unseren heutigen Wohlstand durch ihre Arbeit erst geschaffen und
soll auch davon profitieren. Unlösbar scheint zu sein, die unterschiedlichen Wünsche und
Bedürfnisse der einzelnen Generationen unter einen Hut zu bringen. Wenn die Politik Beschlüsse
fasst, die gegen die Interessen einer Generation gerichtet sind, wird die Regierung bei der nächsten
Wahl abgewählt. Aus diesem Grund werden Parteien, die eine Regierung stellen wollen, alles
unterlassen, um ihr Wahlvolk zu verärgern. Aktuell hätte dies zur Folge, dass eher die Wünsche der
über 50-Jährigen von der Politik erfüllt werden. Für die junge Generation heißt das, sie muss in
Zukunft hohe finanzielle Lasten tragen und die Gegenleistung des Staates und der
Sozialversicherungsträger wird kontinuierlich sinken.
Die Politik befindet sich in einem Dilemma. Durch das Ausschütten von Wohltaten an das
Wählervolk wird eine Vollkaskomentalität gefordert und die Erwartungshaltung, im Falle einer
Krise wird der Staat immer helfen (siehe Corona-Hilfen, Hochwasser-Hilfen usw.).
Leider illusorisch ist die Vorstellung, die ältere Generation würde auf zugesicherte Leistungen wie
hohe Rente/Pension zu Gunsten der jüngeren Generation verzichten, damit deren Last gemindert
wird.
In Phasen des Aufschwungs und der Hochkonjunktur muss der Staat seine Kreditaufnahme beenden
und die dann sprudelnden Steuereinnahmen für eine intensive Schuldentilgung verwenden, um für
einen möglichen Abschwung wieder in der Lage zu sein, durch Kredite die Wirtschaft erneut
anzukurbeln.
In Ausnahmesituationen finden wir es gerechtfertigt, dass der Staat zur Sicherheit und Verteidigung
mehr Geld ausgibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unserer Meinung die Aufnahme neuer Schulden lediglich
dann gerechtfertigt ist, wenn es nachhaltig und zukunftssicher ist oder eine Ausnahmesituation
(wie beispielsweise Covid 19-Pandemie / Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine) vorliegt. Dies
setzt eine penible Schuldendisziplin voraus.
Begriffsdefinition
Generationsgerechtigkeit
Generationsgerechtigkeit ist eine gerechte Verteilung von gesellschaftlichen Belastungen, die sich auf das Wohl der weiteren Generationen bezieht.